Rennfahrer
Auch antiquarisch gibt es interessante Motorsportlektüre: Hans Ruesch (1913-2007) war ein Schweizer Rennfahrer, der auch journalistisch tätig war. Zwischen 1932 und 1937 fuhr er über 100 Auto- und Bergrennen, von denen er etwa ein Viertel gewinnen konnte. Seine Gegner waren Größen wie Hermann Lang, Bernd Rosemeyer, Manfred von Brauchitsch, Rudolf Caracciola oder Tazio Nuvolari.
Das Buch „Rennfahrer“ erschien bereits 1937 unter dem Titel „Gladiatoren“ und beschreibt den Rennsport der Vorkriegszeit anhand des Lebenslaufes des fiktiven deutschen Rennfahrers Erich Lesters, der Freundschaften und Ehe für den großen Erfolg im Motorsport opfert. Unverkennbar sind dabei Parallelen zur Lebensgeschichte von Rudolf Caracciola und zu den großen Duellen zwischen den bestimmenden Rennställen jener Zeit.
Der eigentliche Reiz des Buches liegt in der Beschreibung der Rennfahrerszene jener Jahre, welche geprägt war von Todesnähe, Wagemut und absoluter Lebenslust. Der Leser erlebt schwere Unfälle und tödliche Stürze, Verrat und Intrigen, aber auch die noch völlig simplen taktischen Spielchen im Rennsport der Vorkriegszeit. Umrahmt wird die Geschichte von Beschreibungen der legendären Rennstrecken jener Jahre, sei es der damals noch junge Nürburgring, der Masaryk-Ring in der Tschechoslowakei oder eben die Rennbahn von Monza.
Die Neufassung des Romans erschien 1953 in den USA unter dem Titel The Racer und wurde 1955 wieder ins Deutsche übersetzt. Im gleichen Jahr kam eine Filmversion mit Kirk Douglas mit dem Titel The Racers (deutscher Titel: Der Favorit) in die Kinos.
Das Buch ist heute zu günstigen Preisen noch antiquarisch erhältlich.
Hans Ruesch: Rennfahrer