Junk Yard – Traumautos auf dem Edelschrottplatz
Beim Begriff „Junk Yard“ denkt man wohl eher an billige Finanzinstrumente als an das, um was es in diesem Buch geht. Doch weit gefehlt. Der Automobilfotograf Dieter Rebmann und der Motorjournalist Roland Löwisch hatten vor knapp 20 Jahren die wohl einzigartige Gelegenheit, sich einen Tag lang fotografisch auf dem „Porche Foreign Auto Car Dismantling“ auszutoben. Dieser mittlerweile leider nicht mehr in dieser Form vorhandene Autofriedhof des ausgewanderten Deutschen Rudi Klein beherbergte nicht nur Reste von Zuffenhausener Sportwagen, sondern von Luxus-Fahrzeugen jeglicher Marke und Provenenienz. Auf gut 16.000 (!) Quadratmetern bot Klein etwa fünftausend Autoleichen die letzte Ruhe. Und letzte Ruhe kann man dabei durchaus wörtlich nehmen – denn verkaufen wollte Klein von seinen Schätzen nahezu nichts. Und so fanden die beiden Besucher an jenem denkwürdigen Tag unzählige Varianten von Porsche 356, einen Mercedes 300 „Adenauer“, Teile von Jaguars E-Type, aber auch Jensen, Maseratis oder unbezahlbare Einzelstücke wie das BMW 502-Coupé „Marburg“ (oder „Nürnberg“, das kann nicht einmal mehr BMW identifizieren). Auch der private Mercedes 500 K des Rennfahrers Rudolf Caraciola steht einsam in einer Halle. So kommt der Betrachter dieser Fotos aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Und lernt noch dazu: Das Wort „Porche“ im Namen dieses Schrottplatzes war bewußt falsch geschrieben, um rechtliche Probleme mit Zuffenhausen zu vermeiden.
Ein Buch, das zum Schmökern anregt, aber Oldtimerfans auch die Tränen in die Augen treiben kann!
Dieter Rebmann / Roland Löwisch: Junk Yard – Traumautos auf dem Edelschrottplatz, Heel-Verlag