Colani GT
Wer an Bausätze auf VW-Basis denkt, dem fallen zuerst die unzähligen, mehr oder weniger gelungenen Buggy-Kits der 1960er und 70er Jahre ein, mit denen dazumals Strände und Jugendlieben unsicher gemacht wurden. Kaum jemandem ist aber bewußt, daß sich auch der berühmte Designer Luigi Colani in die Liste der VW-Veredler einreihte.
Der Wiener Jurist Alexander Diego Fritz gibt in diesem im Hollinek-Verlag erschienenen Buch tiefe Einblicke in die durchaus abwechslungsreiche Entstehungsgeschichte der Colani-Karossen mit der markanten Fahrzeugnase, deren Anzahl irgendwo zwischen 260 und vierstellig anzusiedeln ist. Fachlich fundiert schildert er zunächst die Produktionsgeschichte, welche allein schon sehr abwechslungsreich ist. Anschließend widmet sich der Autor den Lebensläufen einzelner Colani-Bausätze, wobei sich die einzige Schwachstelle des Buches offenbart: Viele der zweifellos schwer aufzutreibenden Aufnahmen diverser Fahrzeuge, Bausatzteile oder Umbauschritte sind leider nicht oder nur unzureichend beschriftet, wodurch der Nutzen mancher Fotos begrenzt bleibt.
Als Ausgleich folgt das höchst lesenswerte „Tagebuch“ der über zehn Jahre dauernden Restaurierung des eigenen Colanis, welchen der Autor schlußendlich zu einem wahren Schmuckstück und Fotomodell des Titelbilds gestalten konnte.
Das Buch ist somit nicht nur für Colani-Fans, sondern auch für Freunde anderer VW-Bausätze eine gelungene Fundgrube diverser Informationen und hilfreichen Restaurierungstips. Prädikat empfehlenswert!
Alexander Diego Fritz: Colani GT – Ein VW mit Berliner Schnauze, Verlag Hollinek