Mille Miglia 1927-1957

Brescia – allein dieser Name läßt die Herzen der wahren Motorsportfans schneller schlagen In dieser schönen Stadt startete 24 Mal das berühmte Langstreckenrennen Italiens – die Mille Miglia. Zwischen 1927 und 1957, nur unterbrochen durch den Zweiten Weltkrieg, war es ein Höhepunkt im Rennsportkalender. Waren Autos und Fahrerfeld anfangs zumeist in italienischer Hand, kamen nach und nach auch ausländische Fahrer nach Italien, um sich auf 1000 Meilen von Brescia nach Rom und wieder zurück mit den schnellsten und wagemutigsten Langstreckenspezialisten zu messen. Unvorstellbar sind heute die damals auf einfachen Landstraßen erzielten Höchstgeschwindigkeiten von 270 km/h oder die Durchschnittsgeschwindigkeit des kompletten Rennens von knapp 158 Stundenkilometern – erzielt von Stirling Moss im Jahre 1952, selbstverständlich mit Trommelbremsen!

Dem Buch von Leonardo Acerbi ist die tiefe Liebe der Italiener zu ihrer Mille Miglia deutlich anzumerken. Hervorragend recherchiert und mit über 400 Fotos und sehr vielen Hintergrundinformationen versehen zieht es den Leser sogleich in den Bann. Kurzweilig werden die einzelnen Rennabläufe geschildert, doch dabei auch nicht auf die vielen Änderungen des Reglements und die stetig wachsende Größe des Starterfeldes vergessen. Auch die Bemühungen der Veranstalter um mehr Sicherheit, freilich im Verständnis der frühen Rennsportjahre, werden beleuchtet. Dennoch streift der Autor den Unfall von de Portago mit 10 Todesopfern, der 1957 schlußendlich das Ende dieses faszinierenden Autorennens bedeutete, nur am Rande – und das ist auch gut so, denn dieses Werk kommt ohne jede Effekthascherei aus.

15 Seiten mit allen je gestarteten Autotypen runden das Werk ab, welches jedem Mille Miglia-Interessierten wahrlich empfohlen werden kann.

Leonardo Acerbi: Mille Miglia 1927-1957, Heel-Verlag