Sieg oder Selters
Wer in den letzten Jahren die Formel 1 verfolgt hat, kam um die deutsche Dominanz nicht herum. Doch das war nicht immer so.
War Wolfgang Graf Berghe von Trips Anfang der Sechziger noch die große Motorsporthoffnung der Nation, so taten sich Fahrer wie Stommelen, Mass oder Stuck in den folgenden beiden Jahrzehnten in der Formel 1 deutlich schwerer – obwohl sie in anderen Rennklassen durchaus hervorragende Leistungen erbrachten. Oftmals scheiterten sie dabei auch nur aus politischen oder finanziellen Gründen. Ein neuer Stern erstrahlte erst wieder mit Stefan Bellof – leider viel zu kurz. Und wieder sollte es einige Jahre dauern, bis die Dominanz von Michael Schumacher und aktuell Sebastian Vettel die Motorsportnation Deutschland ins passende Licht rücken konnte.
Über diese Auf und Abs der deutschen Formel 1-Fahrer berichtet nun dieses neue Buch der Motorsportjournalisten Ferdi Kräling und Gregor Messer. Sie haben von den 50 jemals zu einem Formel 1-Lauf angetretenen deutschen Rennfahrern 30 ausgewählt und stellen diese mit jeweils eigenen Kapiteln näher vor.
Positiv sticht dabei die Qualität der Texte fernab von jeglischer Effekthascherei hervor. Allerdings hätte man sich eine kreativere Auswahl gewünscht, denn gerade die eher unbekannten Fahrer fielen durch den Rost. So bleibt es bei einen sehr ordentlichen Überblick über die bekanntesten germanischen Lenkradartisten, ohne jedoch zu sehr in die Tiefe gehen zu können. Unterstützt werden die Texte von den gewohnt sehenswerten Fotos von Ferdi Kräling.
Ferdi Kräling / Gregor Messer: Sieg oder Selters – Die deutschen Fahrer in der Formel 1: Von Bellof bis Vettel, Verlag Delius Klasing