Porsche Speedster Scheunenfund

Im Jahr 1957 wurde ein weißer Porsche 356 Speedster als Erstbesitz an Primarius Dr. Hermann Samonigg in Spittal an der Drau verkauft und schließlich bis 1968 in Kärnten und in Österreich gefahren. Danach lagerte der Wagen über vier Jahrzehnte lang auf einem Grazer Schrottplatz und in einem Stadl, wo er beinahe vergessen wurde, bis ein steirischer Karosseriebaumeister die gestrippte Speed-Ikone „wachküsste“.

Schuld an der Wiederbelebung und technischen Auferstehung des Autos ist Hermann Samonigg, der Sohn des Erstbesitzers: Er erklärte das schrottreife Auto zur „Beziehungskiste“. Dieses Buch erzählt nun umfassend die Geschichte dieses Autos unter Berücksichtigung der Historie der Marke Porsche, deren Wiege bekanntermaßen im nahen kärntnerischen Gmünd stand.

Das durchaus interessante Werk ist folglich kein Buch über den Porsche Speedster, sondern über DIESEN Porsche Speedster und damit mit viel Herzblut und Leidenschaft geschrieben. Der Leser erlebt quasi jeden Schritt der Restaurierung nochmals mit und erfährt nebenbei auch etwas über die Marke Porsche. Wenngleich der Autor Philipp Novak dabei teilweise etwas weiter, aber immer fundiert, ausholt, tut dies dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Eine Besonderheit im Buch sind sicher die vielen Porschefotos aus der Zeit von 1948 bis 1950, die teilweise noch nie veröffentlicht wurden. Zusätzlich liegt dem Buch eine DVD mit der ausführlichen, etwa zweistündigen Dokumentation dieser Restaurierung bei. Ein leicht zu lesendes Buch für Porsche-Fans allgemein und 356er-Fans im Speziellen. Aufgrund fehlender Technikdaten ist es zwar als Nachschlagewerk nicht geeignet, doch das ist ja auch nicht der Anspruch dieses Buches.

Philipp Novak / Hermann Samonigg: Porsche Speedster – Scheunenfund, Verlag Heyn