Bernd Rosemeyer – die Schicksalsfahrt

Am 28. Januar 1938 verunglückte bei einer Geschwindigkeit von weit über 400 km/h der damalige Auto Union-Star Bernd Rosemeyer bei einer Rekordfahrt auf der Autobahn Frankfurt – Darmstadt. War es eine seitliche Windboe oder war es doch ein anders begründeter Verlust der Bodenhaftung? Die Suche nach der vermeintlich geklärten Unfallursache ist natürlich das Hauptthema dieses zumeist nur mehr antiquarisch erhältlichen Buches, welches 2008 als erweiterter Tagungsband zu einem Symposium von Audi Tradition und des August Horch Museums Zwickau aus Anlass des 70. Todestages von Bernd Rosemeyer erschienen ist. Ausführlich wird aber auch auf die sich aufschaukelnde Konkurrenzsituation zwischen der Auto Union und Mercedes-Benz eingegangen, in der beide Unternehmen durch immer neue Rekorde ihren technischen Vorsprung demonstrieren wollten – dies durchaus mit verschiedenen Zugängen zu den damaligen politischen Machthabern.

Der Automobilhistoriker und Auto Union-Experte Peter Kirchberg schildert aber auch die technischen Aspekte der Rekordfahrzeuge, wobei er detailliert auf das damals noch im Entstehen begriffene Verständnis des Ground Effekts eingeht. Sehr beeindruckend ist auch die Schilderung Rosemeyers selbst über seine Rekordfahrten. 400 km/h bedeuten immerhin über 100m pro Sekunde – auf einer 8 m breiten Betonbahn, mit Reifen und Bremsen der 1930er Jahre… Viele Fotos und Skizzen sowie die Protokolle der Zeit- und Unfallzeugen ergänzen dieses hochinteressante Buch.

Darüber hinaus behandelt das Werk auch die Rolle Rosemeyers im Dritten Reich aus verschiedenen Blickwinkeln, wozu auch ein Beitrag von Rosemeyers Sohn enthalten ist.

Peter Kirchberg: Bernd Rosemeyer – die Schicksalsfahrt, Verlag Delius Klasing